Skip to main content

08.02. - 01.03.2021 | Schaufensterausstellung Havin Al-Sindy

Havin Al-Sindy
Uda/ Mutter

Bin ich ihre Komplizin, oder sie meine?
„Du machst mir langsam Angst! Nicht dass du mich fragst, ob du mich nackt malen darfst“
„Echt, darf ich?!“
„Genau, und obendrein verkaufst du das Bild.“
„Wenn du möchtest.“
„Wie oft willst du meine Hände und Füße noch machen? Du kennst sie inzwischen besser als ich. Das reicht doch!“
„Das Licht auf deiner Haut ändert sich ständig. Und entschuldige, aber ein bisschen ändern sie sich schon.“ 
„Ich bin alt, habe hässliche Narben und eine verrückte Tochter.“

 

 

 

Ein Dialog zwischen Mutter und Tochter, zwischen Künstlerin und Modell, der uns in die Entstehung der Arbeit Uda/ Mutter von Havin Al-Sindy einführt, ist Teil der aktuellen Schaufensterausstellung im atelier automatique.

"Seit 2016 sind viele Skizzen und Malereien von meiner Mutter entstanden; es sind Fragmente, die die Körperteile und –haltungen meiner Mutter thematisieren. Die Motive dieser Arbeiten sind ihre Füße oder Gesichtsabschnitte. Die Position der Sta!elei und die Haltung meiner Mutter ändern sich dabei nicht, lediglich das Licht und die Zeit, die sich als Falten im Gesicht und am Körper manifestiert haben. Ihr Gewand, das den ganzen Körper bedeckt, legt sie auch nicht vor mir als ihre Tochter ab. Ihre Scheue, nackte Haut zu zeigen, so neutral die Körperstellen sein mögen, ist viel zu groß. Die anerzogene Keuschheit nimmt in ihrem Leben einen wichtigeren Stellenwert ein." (Havin Al-Sindy)

 

Neben mehreren Werken aus der Serie Uda/Mutter sind zwei Filme von Havin Al-Sindy zu sehen:

Plastik-Blume (2019)
Die Wölfe (XXX)

 

Die Arbeit ist ebenfalls Teil des Magazins YallahSalon zum Thema Kompliz:innenschaft vom Salon der Perspektiven.